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12.12.2018

Einfach anderen eine schöne Zeit schenken

Von Nicole Bastong (Saarbrücker Zeitung), Fotos: Thomas Seeber

Der Lions-Club Dillingen/Saar richtete in der Römerhalle Pachten seine erste Weihnachtsfeier für Bedürftige und Obdachlose aus.Zufriedene Gesichter und strahlende Augen überall in der Römerhalle – bei den vielen Helfern der ersten Weihnachtsfeier des Lions-Club Dillingen/Saar ebenso wie bei den zahlreichen Gästen an den festlich geschmückten Tischen. 140 Anmeldungen gingen gleich zur Premiere der Weihnachtsaktion in Dillingen ein, und auch wer spontan hereinschaute, durfte sich natürlich noch dazusetzen.

Am meisten strahlte Organisatorin Myriam Scherer, Präsidentin des Lions-Club: „Ich bin voll zufrieden, das ist wirklich ein Herzensprojekt“, beteuerte sie. „Alle sind immer total gestresst in der Weihnachtszeit, das Besinnliche geht dabei völlig verloren. Ich möchte mit der Aktion den Leuten eine schöne Zeit schenken, das ist doch das, was diese festliche Zeit eigentlich ausmacht. Jeder hetzt nur durch die Stadt, dabei vergisst man schnell, wie viele sich kein schönes Fest leisten können.“ Glücklich war sie vor allem darüber, für ihre Idee viele Mitstreiter gefunden zu haben: „Das hätte ich nicht gedacht, dass da alle so mitziehen.“

Für die in der Gesellschaft, denen es nicht so gut geht, Familien und Alleinstehende mit wenig Einkommen, Obdachlose und Bedürftige, hatte der Club mit Unterstützung des Leo-Club Vicus Ferri die Feier ausgerichtet. Dabei war an alles gedacht: Vom Festmenü mit Rehgeschnetzeltem und Gulasch mit Rotkraut und Spätzle über musikalische Unterhaltung bis zu Getränken und Kuchen. „Wir haben hier mindestens 20 selbst gebackene Kuchen, mal sehen, ob es reicht“, meinte Helferin Steffi Steimer am beeindruckenden Buffet. Die Kleiderkammer am Eingang war sehr gefragt, manch einer deckte sich dort mit Jacke und warmen Winterpullovern ein. In der Halle selbst packten Helferinnen Taschen mit Lebensmitteln wie Nudeln, Käse oder Schokolade, aber auch Tierfutter.

Der Höhepunkt für viele der Besucher, ob jung oder alt, war der kostenlose Friseurbesuch: Im Nebenraum hatten die drei Dillinger Friseurinnen Carmelina Schorn, Carmela Buhtz und Sabine Klein mit ihren Helferinnen Maria Lauria und Petra Wollenweber ihren Salon aufgebaut. Fröhlich schnitten, föhnten, färbten sie eine Frisur nach der anderen. „Das geht ruck, zuck, es will ja jeder dran kommen“, meinte Buhtz. „Wir bieten alles: Schneiden, Strähnchen, Schminken, wie in einem richtigen Beauty-Salon“, betonte Schorn. Kostenlos waren sie von 16.45 Uhr bis fast 22 Uhr pausenlos im Einsatz.

Die ersten Besucher warteten schon vor 17 Uhr vor der Halle. An den Tischen bildeten sich bald Grüppchen; die wenigsten kamen alleine, einige mit ihren Kindern. Schon im Laufe des Abends kamen einige der Besucher zu Scherer und ihren Helfern und bedankten sich: „Die Rückmeldungen sind so positiv“, freute sich Scherer. Auch Bürgermeister Franz-Josef Berg erklärte schlicht: „Ich bin überwältigt.“

Bei der Stadt war Scherer mit ihrer Idee auf offene Ohren gestoßen, betont sie: „Wir haben die Halle kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen und erhielten viel Unterstützung.“ Etliche Sponsoren aus Dillingen und der nahen Umgebung konnte sie gewinnen, berichtet sie stolz – für Geld- oder Sachspenden. Die Kinder und Eltern der Grundschule Diefflen spendeten zum Beispiel 200 Päckchen selbst gebackene Plätzchen, der Kindergarten Pachten bastelte die Tischdekoration. Neben den Mitgliedern des Lions- und Leo-Clubs fanden sich noch Freunde, Mitarbeiter und Familie von Scherer als Helfer ein: „Ich habe alle eingespannt“, sagte sie lachend, „und mein Mann muss heute kochen, 180 Essen insgesamt.“

Gemeinnützige Projekte, internationale wie lokale, gehören zum festen Programm der Lions-Clubs. Der Dillinger Club hatte über den Allgemeinen Sozialen Dienst der Stadt Dillingen sowie das Sozialcafé und die Tafel in Dillingen Betroffene direkt ansprechen und einladen lassen. Und die Resonanz war am Ende deutlich höher als erwartet. Eine Wiederholung kann sich Scherer deshalb gut vorstellen.

Meinung

Eine tolle Idee, engagiert umgesetzt: Die Dillinger Lions haben ihr Netzwerk genutzt, um denen etwas zu geben, die es nicht so gut haben. Dafür haben sie nicht einfach Geld gezückt, sondern sie eingeladen und ihnen die Hand gereicht. Schön, dass so etwas möglich gemacht wurde.

Aber auch: Schlimm, dass es notwendig ist. Denn die große Resonanz auf diese Einladung zeigt: Viele, viele Menschen leben nahezu unsichtbar am Rande der Gesellschaft, aus welchem Grund auch immer, und können sich das, was selbstverständlich scheint – gutes Essen, warme Schuhe, Geschenke – schlichtweg nicht leisten.

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